Chaos anstatt „Demokratie“

Sabri Lamouchi

Fotomontage-Beispiel aus dem Internet. Buchtitel: Wie man aus der Schule Kommen kann und sich beim Praktikum die Taschen mit Millionen voll stopfen kann
Demnächt bei der FIF erhältlich
Vorwort von Sidy Diallo

In der Elfenbeinküste sind sie sich alle einig, viel läuft momentan schief. Sport, Wirtschaft, Gesellschaft, alles ist betroffen.
Die Sicherheit ist das Erste, das unter dem Machtwechsel gelitten hat. Nach seiner Machtergreifung hat Alassane Ouattara die Polizei und die Gendarmerie entwaffnet. Der Grund dafür war, dass sie mit der ivorischen Armee dem vorherigen Präsident Laurent Gbagbo bis zum Letzen treu geblieben waren. Sie hatten Seite an Seite gegen die Forces Nouvelles (neuer Name der Rebellion) und später gegen die FRCI (die Armee von Alassane Ouattara) gekämpft. Die FRCI bestehen hauptsächlich aus den Forces Nouvelles  — also aus den Rebellen – und wurden im März 2011 von ihm per Dekret ins Leben gerufen. Alassane Ouattara hat der Polizei und Gendarmerie diese Treue zu seinem Vorgänger nie verziehen.
Sie waren nach Gbagbos Sturz die ersten, die — neben Gbagbos Mitarbeitern — die Folgen gespürt  haben und die Konseqenzen daraus getragen haben. Ihre Gehälter wurden gekürzt, die Wohnungszuschüsse gestrichen, und vor allem wurden sie entwaffnet und unter die Führung der FRCI gestellt. Da die FRCI aber nicht ausgebildet sind und zum Teil Analphabeten sind, können sie die gut ausgebildeten Polizisten und Gendarmen nicht ersetzen. Die Konsequenz ist, dass sie ihre Macht nur missbrauchen und die Bevölkerung schikanieren und terrorisieren.
Auch wenn die Polizei in der Vergangenheit nicht fehlerlos war, und  beispielweise versucht hat, Autofahrern bei jeder Gelegenheit das Geld aus der Tasche zu ziehen, ist dies bei Weitem kein Vergleich zu den FRCI. Diese sind neben der Schutzgelderpressung, die oft ihre einzige Einnahmequelle ist, auch für ihre Schießwütigkeit bekannt. Die Aktuelle Regierung hat versucht die FRCI — die etliche illegale Straßensperren aufstellen um ans Geld zu kommen — von den Straßen zu vertreiben. Es war nicht möglich, da sie nach einigen Wochen, wieder zu sehen waren. Es geht eigentlich nicht anders, da sie keine andere gesicherte Einkommensquelle haben. Die neue Regierung der Elfenbeinküste hat sie nicht entschädigt, obwohl sie alles liegen gelassen haben um sich in die Rebellion zu verpflichten. Nach dem Machtwechsel sollte jeder fünf Millionen CFA Francs (ein bisschen mehr als 7600Euro) erhalten oder von der Armee übernommen werden. Aber da dieses Geld nie ankam, bedienen sie sich bei der Bevölkerung, vor den Augen einer Regierung, die machtlos ist. Denn die FRCI stellen auch für sie, eine Gefahr dar. Falls man versuchen sollte sie mit Gewalt aus dem Verkehr zu ziehen, könnten sie sich gegen die Regierung wenden — Sie haben schon ein paarmal ihren Unmut durch Schießereien bekannt gegeben. Also muss die Bevölkerung das Ganze ausbaden.
Auf dem sportlichen Niveau ist es nicht besser. Zahoui François, der ehemalige Trainer der Fußball-Nationalmannschafft, der die Elefanten bis zum Finale des Afrika Cup 2012 geführt hatte, wurde ohne Erklärung und logische Gründe durch Sabri Lamouchi einem Unbekannten auf der internationalen Ebene ersetzt. Lamouchi war noch nie Trainer und kommt direkt von der Trainer-Schule. Er hatte gerade 8 Tage sein Trainer-Diplom in der Tasche als er unter Vertrag  bei der FIF (Ivorischer Fußball Verband) — durch den  Vorsitzender Sidy Diallo — genommen wurde. Zahoui der vorherige Trainer wurde ohne Vorwarnung ausgebootet. Da die Ivorer keine Macht darüber haben machen sie sich nur darüber lustig.
Auf der wirtschaftlichen Ebene wird ein Wirtschaftswachstum von der Regierung laut angekündigt, aber was zu beobachten ist, dass die Regierung große Mühe hat die Gehälter der Beamten zu zahlen. Ende Juli wurde nur ein Teil dieser Gehälter pünktlich überwiesen. Auch die Hoffnung, dass neue Investoren das Land für sich entdecken könnten, hat sich nicht realisiert. Aber angesichts der unsicheren Lage im Land, war es nicht anders zu erwarten. Es sind kaum neue Investoren dazu gekommen. Einige haben sogar den Standort gewechselt, und haben sich in anderen Ländern wie Ghana oder Sénégal niedergelassen, da die Elfenbeinküste ihnen zu unsicher war.
Die Elfenbeinküste erlebt wegen diesem Chaos,  sogar für das Land eine neue Art von Verbrechen wie die Piraterie. Mehrere Schiffe wurden schon vor der Küste des Lands entführt.

Die Regierung versucht ihr Bestes, aber leider ist ein Ende dieses Chaos nicht in Sicht, da einem Teil dieser Regierung das Wissen einfach fehlt. Sie wurden wegen ihrer Treue zu Alassane Ouattara in die Regierung berufen, ohne die Kompetenz dafür zu haben.

 

 

 

FIF: Fédération Ivoirienne de Football

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